30MAI2010
NATIONALSOZIALISMUSINVILLACH-ERINNERNANDIEOPFER
Abfahrt: 10:00


Denkmal in Villach / Foto: Hans Haider

Dieser KULTURRADPFAD führt an Orte, die an die Flucht, Deportation und Ermordung unterschiedlicher Opfergruppen der NS-Zeit in Villach erinnern. Darüber hinaus werden Plätze aufgesucht, die Einblicke in die Ideologie des Nationalsozialismus gewähren bzw. den offiziellen Umgang des demokratischen Nachkriegsösterreich mit seiner NS-Vergangenheit dokumentieren.

TERMIN: Sonntag, 30. Mai 2010, 10:00 bis ca. 13:00
TREFFPUNKT: 10.00 Uhr, Hauptbahnhof Villach

Route: Vom Bahnhof aus - hier werden die Geschehnisse am Vorabend der NS-Machtübernahme am 12. März 1938 in Villach thematisiert - geht es zur KLAGENFURTERSTRASSE 44, wo der jüdische Mitbürger Leopold Fischbach wohnte. Seine Erinnerungen gewähren Einblick in den allerorts grassierenden Antisemitismus der Zwischenkriegszeit. Bei einem Halt vor dem ehemaligen Fabrikgelände des Zellstoffwerkes St. Magdalen wird ein Brief eines sog. NS-Arbeitskameraden über die „Säuberung“ jüdischer Ghettos in Polen vorgetragen. Weiterfahrt zum SILBERSEE, wo der Kärntner Abwehrkämpferbund 2002 dem NS-Oberbürgermeister Oskar Kraus ein Denkmal gewidmet hat. Ein bezeichnender Akt für die Aufarbeitung der Kärntner NS-Vergangenheit. Die nächste Etappe führt nach SEEBACH, wo neben dem Stadtteil Fellach die meisten Sinti des Villacher Umlandes wohnten. Im Oktober 1941 wurden 65 Personen, fast durchwegs Sinti aus dem Stadtteil Seebach, von der Kriminalpolizei verhaftet und in das Lager Lackenbach deportiert. Weiter nach PERAU. Die Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich im März 1938 findet seine Entsprechung in der NS-Ästhetik des heute noch existierenden Skulpturen-Ensembles der Wohnhausanlage Perau, wo die Einordnung des seiner Individualität beraubten Einzelmenschen in die deutsche Volksgemeinschaft künstlerisch umgesetzt wurde. Ein Halt in der Peraustraße erinnert an die Zerstörung der Wohnung des Villacher Rechtsanwaltes Dr. Weißberger im Zuge des Judenpogroms am 10. November 1938. Weiter geht es zum Perau-Gymnasium. Teile der Professorenschaft traten nicht nur durch ihren unverhohlenen Antisemitismus, sondern auch mit „Bücherverbrennungen“ hervor. In der ITALIENERSTRASSE 2 befand sich das Warenhaus von Osias Fischbach, das im Zuge des Judenpogroms vom Villacher Nazimob geplündert und zerstört wurde. Fischbach gelang die Flucht in die USA. Der Zerstörungswut der Nationalsozialisten fiel auch das Warenhaus von Eduard Glesinger am KIRCHENPLATZ 1 zum Opfer. Die nächste Station führt zum Denkmal der Namen, das auf Initiative des Vereins Erinnern der unzähligen Opfer des Nationalsozialismus gedenkt. Abschluss im PARKCAFÉ.

UNKOSTENBEITRAG: € 17;-

09:02 Uhr :
Abfahrt Hbhf. Klagenfurt
09:39 Uhr : Ankunft Hbhf. Villach        (Hinweis für Anreise mit dem Zugaus Klagenfurt)        


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